In der als Anlage 1
beigefügten Liste sind alle Unfallhäufungsstellen des Jahres 2012 im Gebiet des
Bezirks Porz aufgeführt. Die Aufstellung der tödlichen Verkehrsunfälle im
Stadtbezirk ergibt sich aus der Anlage 2.
Zuständig für die erste Auswertung von Verkehrsunfällen ist das
Polizeipräsidium Köln. Dort werden alle Unfälle nach den Kriterien
Unfallkategorie (Schwere des Unfalles) und Unfalltyp (Konfliktsituation, aus
welcher der Unfall entstanden ist) festgehalten. Laut Erlass des Ministeriums
für Verkehr, Energie und Landesplanung vom 11.03.2008 liegt eine
Unfallhäufungsstelle innerhalb der 1-Jahres-Betrachtung grundsätzlich dann vor,
wenn sich auf einem Knoten oder einer Strecke drei Unfälle der Kategorie 1 – 4
des gleichen Typs ereignen. Sofern dieses Kriterium erreicht ist, wird der
Knoten bzw. die Strecke durch die Polizei als Unfallhäufungsstelle gemeldet.
Aufgrund der Verkehrsbelastung eines Knotens kann sich die Anzahl der Unfälle,
die zu einer Identifikation als Unfallhäufungsstelle führt, erhöhen.
Die Unfallkategorien sind wie folgt aufgeteilt:
Kategorie 1: Verkehrsunfall mit Getöteten
Kategorie 2:
Verkehrsunfall mit Schwerverletzten
Kategorie 3:
Verkehrsunfall mit Leichtverletzten
Kategorie 4:
Schwerwiegender Verkehrsunfall mit Sachschaden
Kategorien 5 – 7:
Sonstige Sachschadensunfälle
Nach Meldung der
Unfallhäufungsstelle tritt die Unfallkommission, die sich aus Vertretern der
Stadt Köln und der Polizei zusammensetzt, zusammen und entscheidet – meistens
unter direkter Beteiligung der Bezirksregierung – über Maßnahmen, die zur
Reduzierung des Unfallaufkommens geeignet sind.
Im Folgenden stellt
die Verwaltung einzelne Maßnahmen zu den jeweiligen Knoten vor:
Frankfurter Straße/Anschlussstelle Gremberghoven Nord/Rather Straße
(Gremberghoven)
Bei fünf Unfällen,
bei denen insgesamt acht Personen leicht verletzt wurden, kollidierten Verkehrsteilnehmer
die von der Anschlussstelle Gremberghoven kommend nach links in die Frankfurter
Straße abbiegen wollten, mit dem bevorrechtigten Gegenverkehr. Das übrige
Unfallgeschehen zeichnete sich überwiegend durch Auffahrunfälle in
verschiedenen Abschnitten des Knotens aus. Im Hinblick auf die Unfälle im
Zusammenhang mit dem Linksabbiegen entstand bei der Unfallkommission der
Verdacht, dass diese Ereignisse gegebenenfalls durch
Geschwindigkeitsüberschreitungen des Geradeausverkehrs aus Richtung Rather Straße
kommend begünstigt wurden. Die Polizei wurde daher um die verstärkte
Überwachung der Geschwindigkeitseinhaltung gebeten Die Verkehrsüberwachung der
Stadt Köln führt Seitenradarmessungen durch und entscheidet anhand der
Ergebnisse über die Durchführung weiterer Überwachungen..
Frankfurter
Straße/Anschlussstelle Gremberghoven Süd (Gremberghoven)
Bei vier Unfällen mit
erheblichem Sachschaden sowie vier Leichtverletzten kollidierten
Verkehrsteilnehmer, die nach links auf die Autobahn abbiegen wollten mit dem
bevorrechtigten Gegenverkehr. Auf dem frei fließenden Rechtsabbieger von der
Anschlussstelle auf die Frankfurter Straße ereigneten sich drei Unfälle, bei
denen vorfahrtsberechtigte Radfahrer von abbiegenden Fahrzeugen erfasst wurden.
Die Radfahrer wurden in zwei Fällen schwer und in einem Fall leicht verletzt.
Für diesen Knoten ist die separate Signalisierung des Linksabbiegers von der
Frankfurter Straße in Richtung Autobahn vorgesehen. Für die Radfahrer, die den
begleitenden Radweg der Frankfurter Straße befahren, soll ebenfalls eine
Rot-Dunkel-Schaltung installiert werden. Die Planungen für diese Maßnahme
sollen in 2013 abgeschlossen werden. Im Vorgriff prüft die Verwaltung ebenfalls,
ob für den gefährdeten Linksabbieger ein Nachlauf eingerichtet werden kann. Die
Ströme in Richtung Autobahn können im Zuge dieser Lösung dann ungefährdet
abbiegen, da der Gegenverkehr bereits angehalten wird.
Frankfurter
Straße/Maarhäuser Weg/Steinstraße (Gremberghoven)
Das Unfallgeschehen zeichnete sich insbesondere durch Kollisionen zwischen
Linksabbiegeströmen mit dem Gegenverkehr aus. In diesem Jahr war eine
Konzentration im Zusammenhang mit dem Linksabbiegen von der Frankfurter Straße
in die Steinstraße zu beobachten, andere Abbiegerichtungen waren jedoch auch
beteiligt,. Die Unfallkommission sieht hier nur noch in der separaten
Signalisierung der Linksabbiegeströme eine Möglichkeit zur Reduzierung des
Unfallgeschehens. Bezüglich dieser Maßnahme laufen weiterhin die
Abstimmungsverfahren. Da jedoch auch die Möglichkeit besteht, dass die Unfälle
im Zusammenhang mit dem Linksabbiegen durch Geschwindigkeitsüberschreitungen
auf der Frankfurter Straße begünstigt wurden führt die Verkehrsüberwachung auch
hier Seitenradarmessungen durch und entscheidet anhand der Ergebnisse über
weitere Schritte.
Im Hinblick auf die beiden tödlichen Verkehrsunfälle im Bereich der Siegburger
Straße/Haltestelle Salmstraße beschloss die Unfallkommission, dass ein
bahnabhängiger Schutzblinker installiert werden soll, der bei Herannahen der
Bahnen in Betrieb springt. Zur sofortigen Optimierung wurden die
Bodenpiktogramme erneuert und Poller zur Verdeutlichung der Fußgänger und
Radfahrerführung installiert.
Die Bezirksvertretung Porz nimmt die Mitteilung der
Verwaltung zur Kenntnis.