Beschluss: Kenntnis genommen

Im Rahmen des stadtweiten Grundwassermonitorings wurde im Jahr 2010 an mehreren Grundwassermessstellen Perfluorierte Tenside (PFT) nachgewiesen, worüber u.a. im Geschäftsbericht 2010 / 2011 des Umwelt- und Verbraucherschutzamtes berichtet wurde.

 

Durch die nachfolgenden Ermittlungen konnten zum Teil sehr große PFT-Grundwasserschäden aufgedeckt, die Verursacher identifiziert und Maßnahmen zur Gefahrenabwehr sowie Schadenssanierung eingeleitet werden.

 

Neben den Schäden im linksrheinischen Süden wurde so auch im Bereich des Unteren und des Oberen Scheuermühlenteichs sowie deren Zuflüssen Entenbach und Scheuerbach PFT im Grundwasser und im Oberflächenwasser festgestellt.

 

Die weitere Untersuchung des Grundwassers sowie der von ihm gespeisten Gewässer kam zu dem Ergebnis, dass in diesem Bereich die Werte

·         im Grundwasser über 

·         im Entenbach, dem Scheuerbach sowie den beiden Scheuermühlenteichen jedoch bis auf wenige Ausnahmen unter

dem vom Landesamt für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz (LANUV) veröffentlichten Vorsorgewert von 0,3 Mikrogramm PFT (Summe aus den Einzelsubstanzen PFOS und PFOA) pro Liter liegen.

 

Quelle der Verschmutzung ist PFT-haltiger Löschschaum, den die Flughafenfeuerwehr bis vor einigen Jahren bei Übungen verwendet hatte. Dieser versickerte über Jahrzehnte in einem zum Flughafen gehörenden, auf dem Gebiet des Rhein-Sieg-Kreises liegenden Feuerlöschbecken und gelangte über das Grundwasser in den Enten- und Scheuerbach und somit letztlich in die beiden Scheuermühlenteiche.

 

Die eigentliche Schadensquelle wurde unter Regie des für diesen Bereich zuständigen Rhein-Sieg-Kreises saniert, indem der belastete Boden abgetragen und entsorgt wurde. Seit 2012 findet ergänzend eine sog. hydraulische Sanierung statt, bei der im weiteren Umfeld der Schadensstelle belastetes Grundwasser gefördert und gereinigt wird.

 

Obwohl die aktuelle PFT-Konzentration im Wasser der beiden Scheuermühlenteiche relativ gering ist, lässt die Verwaltung aktuell die Fische auf eine mögliche Belastung mit PFT untersuchen. Hintergrund ist die seit Anfang des Jahres vorliegende Information, dass es auch bei geringen PFT-Konzentrationen im Wasser zu höheren Belastungen im Gewebe von Fischen kommen kann. Die Kosten in Höhe von ca. 15.000 € trägt die Flughafen Köln/Bonn GmbH

 

Bis zum Vorliegen der Untersuchungsergebnisse kann weiter geangelt werden. Jedoch dürfen die gefangenen Fische erst verzehrt werden, wenn nach Abschluss der Untersuchung feststeht, dass die PFT-Konzentrationen im Fischgewebe unbedenklich sind. Der Vorstand des betroffenen Angelvereins und der Rheinische Fischereiverband wurden hierüber schriftlich sowie mündlich informiert. Der Verein sowie der Fischereiverband unterstützen die Maßnahme und wirkten beispielsweise beim Fang der zu beprobenden Fische mit.

 

Mit den Untersuchungsergebnissen wird in der 37. Kalenderwoche gerechnet, so dass hierüber ggf. in der aktuellen, spätestens in der darauffolgenden Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Grün mündlich berichtet werden kann.