Die
Deponiegesellschaft Wiemersgrund mbH & Co KG (siehe Anlage 1) beabsichtigt,
Ende des Jahres einen Antrag auf Planänderung gemäß § 35
Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) - Planfeststellungsverfahren - zum
Weiterbetrieb der Mineralstoffdeponie Wiemersgrund in Köln-Humboldt/Gremberg
bei der Bezirksregierung Köln zu stellen. Umfang und Inhalt des
Änderungsantrages wurden im Vorfeld mit der Stadt Köln abgestimmt.
Ursprünglich war
beabsichtigt, die Deponie über ein Änderungsverfahren des Flächennutzungsplanes
(FNP) in den Regionalplan zu überführen; da diese Verfahren aber erhebliche
Zeitverzögerungen und Brüche in der FNP-Systematik nach sich zögen, hat die
Bezirksregierung zusammen mit der Stadtverwaltung und dem Betreiber auf diese
Verfahren verzichtet.
Der gesamte
Standort existiert bereits seit 1920 als Deponie; auf 1963 datiert die erste
Genehmigung. Der nördliche Teil ist seit 1993 stillgelegt, der mittlere Teil
wird aktuell für den Betrieb einer Deponieklasse (DK) I hergerichtet, im
südlichen Teil läuft der Deponiebetrieb (siehe Anlage 2 b). Der südliche
Teil (Seeteil) sollte zunächst lediglich mit Stoffen der DK O verfüllt werden;
aus Mangel an DK I-Deponien wurde durch die Bezirksregierung empfohlen,
auch den südlichen Teil für die Aufnahme von Stoffen der DK I herzurichten
und beide Flächen in ein gemeinsames Genehmigungsverfahren (Planfeststellung)
zu fassen.
Mineralstoffdeponien
werden auch künftig zur Ablagerung von inerten Abfällen von großer Bedeutung
sein, soweit die mineralischen Abfälle keiner umweltverträglichen Verwertung im
Sinne einer ökologischen Kreislaufwirtschaft zugeführt werden können. Andere
Entsorgungsmöglichkeiten liegen in einer deutlichen Entfernung von Köln und
stellen vor dem Hintergrund der weiten Transportentfernung und der damit
verbundenen negativen ökologischen und ökonomischen Rahmenbedingungen keine
abfallwirtschaftliche Alternative zu einer ortsnahen Entsorgungsanlage dar.
Auf der Deponie
Wiemersgrund sollen - wie bereits in der Vergangenheit - die im weiteren Stadtgebiet
von Köln anfallenden inerten Abfälle einer fachgerechten Entsorgung zugeführt
werden. Dabei wird es sich um Massenabfälle aus dem Bausektor und Materialien
aus Bodenbehandlungsanlagen handeln. Renovierungsarbeiten oder Neubaumaßnahmen
lassen sich im dicht bebauten innerstädtischen Bereich nur durch vorherige
Abbruchmaßnahmen realisieren, die anstehende Planung und Entwicklung von neuem
Wohnraum, aber auch die Sanierung bestehender Infrastruktur werden zukünftig
erhebliche Mehrmengen an mineralischen Abfällen verursachen.
Der Weiterbetrieb
der Deponie Wiemersgrund dient der Entsorgungssicherheit für den Großraum Köln.
Der Deponiebetrieb wird sich in Abhängigkeit von der Menge anfallender
Mineralstoffe um 15 bis 30 Jahre verlängern.
Das Planungsziel des
Flächennutzungs- und Landschaftsplanes, nach Abschluss der Rekultivierung die
Fläche dem äußeren Grüngürtel rechtsrheinisch zuzuschlagen, bleibt davon
unberührt (siehe Anlage 2 a).
Anlagen
1 Lage der Deponie
2 a Darstellung des Flächennutzungsplanes
2 b Begriffliche Deponieaufteilung
3 Luftbild 2014