Die Bezirksvertretung
beauftragt die Verwaltung, alle notwendigen Schritte für die Einrichtung eines
Skateparks in Porz-Finkenberg in der Parkanlage zwischen
Steinstraße/Stresemannstraße/Humboldtstraße einzuleiten.
Begründung:
Das Skaten hat sich im
Verlauf der vergangenen Jahre als wichtige und populäre Sportart entwickelt.
Hierbei handelt sich um eine Sportart, die nur in einer eigenen Freizeit‐ und
Sporteinrichtung ausgeübt werden kann – auch, um Sachschäden an städtischen Treppen, Geländern
und Bänken zu
vermeiden. Ein kleiner Skatepark rechtsrheinisch wurde bereits von der Stadt
Köln unter der Zoobrücke errichtet. Der für Porz nächstgelegene Skatepark
befindet sich in Troisdorf am Rotter See. Alle Anlagen sind überfüllt und für
unsere Jugendlichen in Finkenberg und Gremberghoven aufgrund der Distanz schwer
zu erreichen.
Der von uns vorgeschlagene
Standort, ist aufgrund seiner Lage als Schnittstelle zwischen Finkenberg und
Gremberghoven der ideale Standort – und auch kein Novum: Bereits mit der
Errichtung des Stadtteils Finkenberg in den 1960er Jahren wurde hier eine
Rollschuhbahn errichtet, die leider in den 80er Jahren verfallen war und in den
90er aufgrund von Unfallgefahr ersatzlos abgebaut wurde. Die Reste sind heute
noch erkennbar.
Aufgrund der Lage wären
auch keine Probleme durch Lärmimmissionen zu erwarten. Für Jugendliche und
Sportbegeisterte in und um Finkenberg und Gremberghoven wäre ein Skatepark ein
attraktiver Anziehungspunkt. Zugleich fördert es den Skatetourismus im Hinblick
auf die Ausrichtung von Turnieren. Auch für die in der Nähe gelegenen Schulen
und Vereine würde ein Skatepark die Möglichkeit geben, weitere Sportangebote zu
ermöglichen. Ferner lassen sich hiermit auch andere Ideen kombinieren, wie die
Förderung von Jugendkunst (Fassaden mit Graffitibemalung). Zudem würden auch die
ansässigen Firmen, die auf Skatebedarf spezialisiert sind, davon erheblich
profitieren.
In Hinblick auf die
Förderung der Jugend zu einem eigenverantwortlichen und gemeinschaftlichen
Individuum, sowie der Kulturförderung der Stadt Köln, welche wichtig für eine
Stärkung der örtlichen Gemeinschaft ist, beantragen wir daher die Einrichtung
eines Skateparks.
Die Kinder- und
Jugendverwaltung nimmt wie folgt Stellung:
Grundsätzlich begrüßt die
Verwaltung die Einrichtung einer neuen Skateranlage im Stadtbezirk Porz.
Da sich Skaten inzwischen wieder
zu einer beliebten Trendsportart entwickelt hat, ist dies als große Aufwertung
für den Stadtbezirk und für eine kinderfreundliche Kommune zu sehen.
Im gesamten Stadtbezirk
Porz besteht eine große Unterversorgung an öffentlichen Spiel-, Sport- und
Aufenthaltsflächen für Kinder und Jugendliche.
Aus den vorhandenen
Bevölkerungsstrukturen sowie den gegebenen familiären und sozialen
Lebensbedingungen der Kinder und Jugendlichen ergibt sich im Sozialraum
Finkenberg ein besonderer Handlungsbedarf.
Aufgrund dessen sollten
hier verstärkt niederschwellige, kostenfreie Angebote für jeden ohne
Ausgrenzung im öffentlichen Raum bereitgestellt werden.
Deshalb wurden im Rahmen
des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) Gelder für die Umsetzung eines
Trendsportangebotes in Finkenberg angemeldet.
Dabei wurde kein explizites
Angebot festgelegt. Im Falle einer Umsetzung im Zuge des EFRE Programms werden
im Rahmen eines Beteiligungsverfahrens die Ideen, Wünsche und Interessen der
Kinder und Jugendlichen aus dem Stadtteil Finkenberg eruiert, um so eine
bedarfsgerechte Errichtung von Spiel- und/oder Sportangeboten umsetzen zu
können. Dies führt letztlich zu einer größeren Akzeptanz und Nutzung bei den
Kindern und Jugendlichen vor Ort.
Erfahrungsgemäß suchen sich
Skater ihre Flächen selbst. Es werden vorrangig Flächen aufgesucht, die sehr
zentral gelegen sind und eine gute Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel
haben. Die Erfahrung hat gezeigt, dass eine Fläche dann gut angenommen wird,
wenn für die Skater ein besonderes Ambiente vorhanden ist. Dies ist bei dem
vorgeschlagenen Standort nicht gegeben, sodass ein eventueller Skatetourismus
hier nicht zu erwarten ist.
Bereits in der
Vergangenheit wurden im Rahmen eines Beteiligungsverfahrens für die Errichtung
des Bolzplatzes die Bedürfnisse der dort lebenden Kinder und Jugendlichen
erfragt. Der Wunsch nach einer Skateranlage wurde damals nicht geäußert und auf
gezielte Nachfrage sogar verneint.
Angesichts der hohen Investitionskosten
ist bei der Herrichtung einer Skaterfläche immer eine fundierte Bedarfsprüfung
erforderlich. Bisher liegen der Kinder- und Jugendverwaltung diesbezüglich
keine Anfragen vor. Inwiefern ein tatsächlicher Bedarf gegeben ist, wird sich
auch erst im Rahmen eines Beteiligungsverfahren zeigen können. In diesem
Zusammenhang ist auch zu beachten, dass es verschiedene Nutzergruppen bei den
Skatern gibt, deren unterschiedliche Bedürfnisse nur bei entsprechend großen
Flächen umgesetzt werden können.
Die Bezirksvertretung Porz
dankt der Verwaltung für die Beantwortung und den Sachvortrag zur Sitzung.