Nachtrag: 02.05.2017
Sitzung: 09.05.2017 JHA/0025/2017
Zusatz: Antrag der Fraktion Die Linke. vom 27.04.2017.
Beschluss: endgültig abgelehnt
Vorlage: AN/0670/2017
Beschluss:
1.
Die Verwaltung möge prüfen, ob die aktuelle
Beschlusslage, 2025 für 52 % der unter Dreijährigen einen Betreuungsplatz
anzubieten, inzwischen überholt ist und ein größerer Prozentsatz von
Betreuungsplätzen bereitgehalten werden muss. Insbesondere soll auch der Bedarf
in besonders benachteiligten Stadtteilen geprüft und wohnortnah erfüllt werden.
2.
Die Verwaltung möge prüfen, ob folgende Instrumente
dazu angetan sind, den Kitaausbau – wie notwendig – weiter zu beschleunigen:
2.1.
Die Stadt nutzt künftig ihr am 15.12.2015
beschlossenes Vorkaufsrecht für Grundstücke, das sie ab Anfang 2018 – vorrangig
für Wohnungsbau – umsetzen will, auch für den Kitabau. Sie soll dabei die
erworbenen Grundstücke möglichst selbst bebauen und das Kitagebäude auch selbst
verwalten. Falls sich die Verwaltung eine solche Lösung derzeit nicht
vorstellen kann, wird das Grundstück einem geeigneten Akteur zum Zweck der
Errichtung einer Kita in einer Erbpachtregelung überlassen.
2.2.
Die Stadt beschäftigt künftig einen
Grundstücksscout, der insbesondere in mit Kitaplätzen unterversorgten
Stadtteilen für den Bau neuer Kindertagesstätten geeignete Grundstücke sucht,
die die Stadt z. B. mit dem Instrument des Vorkaufsrechtes erwerben kann. Nach
zwei Jahren wird das Instrument Grundstücksscout evaluiert und dem
Jugendhilfeausschuss die Ergebnisse der Evaluation zur Kenntnis gegeben.
2.3.
In dicht bebauten Innenstadtlagen findet sich oft
kein geeignetes Grundstück, das die Anforderungen z. B. nach einer genügend
großen Außenfläche erfüllt. Deshalb soll die Stadt Köln einen Wettbewerb
ausloben, in dem Ideen gesucht werden, unkonventionelle architektonische
Lösungen für Kindertagesstätten an eigentlich ungeeigneten Standorten dennoch
unter Beachtung der nötigen Standards für neue Einrichtungen zu realisieren.
2.4.
Im Zuge der laufenden und zu beschleunigenden
Umgestaltung der Gebäudewirtschaft wird ein Handlungskonzept „Kitabau in
städtischer Hand“ entwickelt. Dort wird geregelt, wie die Gebäudewirtschaft
personell verstärkt und umgebaut werden muss, um einen möglichst hohen Anteil
des Baus von Kindertagesstätten künftig wieder in städtischer Eigenregie zu
betreiben. Nach erfolgter Ertüchtigung der Gebäudewirtschaft soll sich diese
zunächst dem Bau von Kindertagesstätten an Standorten widmen, an denen Bedarf
besteht, es aber schwer ist, einen Investor zu finden. Perspektivisch soll der
Kitabau und der Betrieb der Gebäude ganz von der Gebäudewirtschaft übernommen
werden.
3.
Dem Jugendhilfeausschuss wird spätestens nach der
Sommerpause ein Zwischenbericht zur Umsetzung der Prüfaufträge gegeben.
Abstimmungsergebnis:
- 1 Zustimmung: Fraktion Die Linke. (1)
· 7 Gegenstimmen: SPD-Fraktion (2), CDU-Fraktion (2), Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen (2), FDP-Fraktion (1)
· 6 Enthaltungen: AWO Kreisverband Köln e.V. (1), BDKJ Erzdiözese Köln e.V. (1), Caritasverband Köln e.V. (1), Der Paritätische NRW Kreisgruppe Köln e.V. (1), SJD - Die Falken Kreisverband Köln (1), Sportjugend im Stadtsportbund Köln e. V. (1)
Mehrheitlich
abgelehnt.
Anmerkungen:
Herr Bürgermeister Dr. Heinen und seine Vertreterin Frau Halberstadt-Kausch
(SPD-Fraktion) waren weder bei der Beratung, noch bei der Beschlussfassung zu
diesem Tagesordnungspunkt anwesend.