Beschluss: geändert beschlossen

 

Die Bezirksvertretung Rodenkirchen stellt einen Ersetzungsantrag als Resolution:

 

Beschluss:

 

Die Bezirksvertretung Rodenkirchen fasst folgenden Beschluss:

Die Bezirksvertretung Rodenkirchen verurteilt die geplante Schließung der Postbankfiliale am Gottesweg in Zollstock.

 

Die Bezirksvertretung Rodenkirchen appelliert eindringlich an die Deutsche Post AG und die Deutsche Postbank AG, den Betrieb der bisherigen Filiale dauerhaft fortzuführen.

 

Sowohl die Postbank AG als auch die Deutsche Post AG haben seit langem mit einem negativen Markenimage zu kämpfen. Beide Unternehmen werden auch nach wie vor von einem Großteil der Konsumenten weiterhin als Einheit wahrgenommen. Aktionen, die geeignet sind, das Markenimage weiter zu verschlechtern, sind auch im Interesse des Shareholder-Values im Sinne einer langfristigen Wertsteigerung für die Anteilseigner zu vermeiden. Post- und Postbankdienstleistungen erfüllen wichtige Funktionen für die Versorgung im Bezirksteilzentrum Zollstock Höninger Weg. Gemäß dem Einzelhandels- und Zentrenkonzept  weist dieses ohnehin bereits Defizite auf. Der geplante Standort für die Shop-Lösung am Zollstocksweg/Vorgebirgsstraße befindet sich weit außerhalb der Zentrengrenzen. Die Schließung der Filiale hätte daher negative Auswirkungen auf die Funktion des Zentrums.

 

Der Stadtteil Zollstock mit über 22.000 Einwohnerinnen und Einwohnern hat einen überdurchschnittlichen Anteil von Senioren von 24 % (Innenstadt: 18,3 %).  Die Auszahlung von Renten erfolgt gemäß § 119 SBG VI durch den Rentenservice der Deutschen Post. Zahlreiche Rentnerinnen und Rentner lassen sich Ihre Rente nach wie vor in bar auszahlen. Geldautomaten oder ein Shop-in-Shop stellen für diese Zielgruppe keine Alternative dar. Die nächstgelegenen Filialen in Bayenthal oder in der Südstadt sind so weit entfernt, dass von einer wohnortnahmen Angebot nicht die Rede sein kann, was insbesondere für mobilitätseingeschränkte Personen nicht zumutbar ist.

 

Die bestehende Filiale wird regelmäßig stark frequentiert. Die Erfahrung mit der Postschließung in Sülz im Jahr 2010 hat gezeigt, dass die Ersatzlösung mittels Shop-Betrieb durch die deutlich geringeren Kapazitäten nicht ansatzweise in der Lage ist, den Wegfall der Filiale zu kompensieren. Erhebliche Wartezeiten und eingeschränkter Service waren die Folge. Ein adäquates Ersatzangebot für DHL-Kunden etwa durch weitere Paketshops oder Packstationen ist in Zollstock nicht zentral gewährleistet.

 

Der Bezirksbürgermeister und die Oberbürgermeisterin werden daher beauftragt, mit den vorgenannten Unternehmen Gespräche zu führen mit dem Ziel, die Filialschließung abzuwenden.

 


Abstimmungsergebnis:
Einstimmig zugestimmt (nicht anwesend Herr Homann, Herr Bronisz)