Der
Ausschussvorsitzende begrüßt Herrn Prof. Dr. Kähler und sein Gutachterteam. Frau
Dr. Klein zeigt sich erfreut darüber, der Sportpolitik heute das Gutachten
sowie die entsprechende Beschlussvorlage zur Sportentwicklungsplanung für die
Stadt Köln vorstellen zu können. Sie dankt allen Beteiligten (Prof. Dr. Kähler
und seinem Team, der Sportpolitik, dem StadtSportBund, den beteiligten Ämtern
der Stadtverwaltung, insbesondere dem Sportamt) für die konstruktive und
zielorientierte Arbeit, die im Frühjahr 2017 begann und an der Schulen, Vereine,
Kitas, die Kölner Bevölkerung neben einem politischen Beirat mit den
sportpolitischen Sprechern intensiv beteiligt waren. Die Beschlussvorlage soll
dann nach Abschluss der Vorberatungen am 04.04.2019 im Rat verabschiedet
werden. Danach beginnt aber erst die eigentliche Arbeit mit der
Projektumsetzung. Frau Dr. Klein weist insbesondere auch auf die
stadtplanerischen Elemente der vorgelegten Sportentwicklungsplanung hin. Daneben
war es der Verwaltung wichtig, dass mit Beschlussfassung fünf Modellprojekte in
die konkrete Umsetzung gehen und schon in Vorbereitung sind, da bereits
Haushaltsmittel bis 2022 in Höhe von 2,65 Millionen Euro jährlich für die
Sportentwicklungsplanung im städtischen Haushalt eingestellt sind. Im Einzelnen
handelt es sich hier um die quartierbezogene Freiraumentwicklung
Everhardstraße, die Entwicklung von zwei Schulstandorten in Rondorf und Deutz
unter dem Motto „Sport und Bewegung im Umfeld“, den Sport im Sozialraum mit
einer überdachten Sport- und Bewegungsanlage auf dem Rendsburger Platz in
Mülheim und die Innovation im öffentlichen Raum (Sportlabor, Sportkiosk, Digitalisierung).
Das fünfte Modellprojekt hat die Zielsetzung das Sportamt, das im Übrigen durch
die Vereinslandschaft sehr gut beurteilt wurde, zu einem Kompetenzzentrum
„Sport und Bewegung“ weiterzuentwickeln. Der bisher eingeleitete Prozess hat
die am Kölner Sport Beteiligten bereits stärker zusammengeführt und zu einer
deutlichen Verbesserung der Zusammenarbeit insbesondere mit Stadtsportbund und
Sportjugend geführt. Auch die Kooperationen mit den beteiligten Fachämtern der
Stadt konnte unter dem Blickwinkel „Verwaltungsmodernisierung“ schon jetzt
deutlich verbessert und optimiert werden. Abschließend weist Frau Dr. Klein auf
die Pressekonferenz am heutigen Nachmittag zusammen mit Frau Oberbürgermeisterin
Reker, mit dem Bau- und Planungsdezernenten Herrn Greitemann und Herrn Prof.
Dr. Kähler hin, die auch gezeigt hat, dass die Sportentwicklungsplanung in der
Breite der Verwaltung angekommen ist. RM Kron dankt Frau Dr. Klein für die
Ausführungen.
In Anschluss
daran präsentiert Herr Prof. Dr. Kähler in einem ca. 30-minütigen Vortrag die
Ergebnisse des Gutachtens zur Sportentwicklungsplanung für die Stadt Köln unter
dem Motto: „Sport in Köln – Lebensfreude in Bewegung“. Er geht dabei
insbesondere auf die Zielsetzung und den Auftrag für eine
Sportentwicklungsplanung in Köln, die umfassende und systematische Beteiligung
an der Sportentwicklungsplanung, die Leitbilder des Sports in Köln, die
Bedeutung des Sports für die Menschen und die Stadt, den Auftrag der Stadt und
die Erwartungen der Bevölkerung und der Institutionen, ein. Er informiert
ferner über die aktuelle Zufriedenheit mit dem Sport in Köln, den Sporträumen,
das Erfordernis der Chancengleichheit (Sport für alle) und erläutert
abschließend die Empfehlungen und Maßnahmen (u.a. Sanierung von
Sportanlagen/Weiterentwicklung des öffentlichen Raums für Sport und
Bewegung/Bedarf und Angebot in Sozialräumen in den einzelnen
Stadtbezirken/Erweiterung der Sportförderung für Sportvereine/Ausbau der
Kooperation mit Stadtsportbund und Sportjugend Köln/Innovationen wie Sportlabor
und-kiosk/Neubauplanung von Schulsportanlagen als gemeinsame Aufgabe des Amtes
für Schulentwicklung und des Sportamtes/Weiterentwicklung des Sportamtes im
Rahmen der Verwaltungsreform/Sport als integrative bzw. intersektorale
Stadtentwicklung/Beginn für einen dauerhaften Entwicklungsprozess, ausgelegt
auf 15 Jahre). Abschließend legt Herr Prof. Dr. Kähler besonderen Wert auf die
Feststellung, dass das Sportamt neben der finanziellen Ausstattung auch personell aufgerüstet werden muss.
Er dankt dem Sportausschuss, auch im Namen des anwesenden Teams, für die
Aufmerksamkeit.
RM Kron dankt Herrn Prof. Dr. Kähler für den Vortrag und die sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit seit der ersten Beschlussfassung im November 2016 und die Bereitschaft, in dieser Zeit regelmäßig den Fraktionsarbeitskreisen zur Verfügung zu stehen und das Ergebnis zur Sportentwicklungsplanung entsprechend dem Zeitplan vorzulegen. Er weist auf die wesentlichen Aussagen des Gutachtens hin (zusammenfassende Punkte in der Vorlagenbegründung), die es neben den fünf Modellprojekten abzuarbeiten gilt. Er weist auch auf die zwingende Notwendigkeit hin, das Sportamt neben den veranschlagten Finanzmitteln insbesondere auch personell zu stärken. Es gilt auch unter Hinweis auf die Ausführungen von Herrn Pfeifer und Prof. Anders in den Arbeitskreisen, darauf zu achten, dass die Fehler anderer Kommunen im Zusammenhang mit der Thematik nicht wiederholt werden und zu gegebener Zeit eine Evaluation wichtig ist. Er betont auch die ausgesprochen konstruktive Zusammenarbeit mit der Sportselbstverwaltung und hofft, dass die Sportentwicklungsplanung wie geplant rechtzeitig Anfang April 2019 vor Verabschiedung von Frau Dr. Klein im Rat beschlossen wird. RM Stahlhofen dankt für die Ausführungen und zeigt sich erfreut, dass u.a. die Zusammenarbeit zwischen Sportverwaltung und Stadtsportbund intensiviert werden konnte. Sie weist darauf hin, dass es sich um eine Sportentwicklungsplanung (sprich: ein Gutachten) und nicht, wie der Presse zu entnehmen war, um einen Sportentwicklungsplan handelt. Der Bitte von RM Stahlhofen, die zusammenfassenden Punkte aus der Vorlagebegründung (Seite 4 ab zweiter Spiegelstrich) mit in die Beschlussfassung zu nehmen, wird von den übrigen Fraktionen nicht unterstützt, da der Beschlussvorschlag der Verwaltung aus deren Sicht bereits einen klaren Verwaltungsauftrag beinhaltet. RM Breite weist auf die hervorragende Arbeit des Sportamtes im Zusammenhang mit der Handball-WM hin. Er dankt Frau Dr. Klein hierfür und stellt fest, dass die Sportverwaltung eine Visitenkarte abgegeben hat, die letztendlich auch dem Breitensport zu Gute kommt und insoweit für die angehende Sportentwicklungsplanung zu beachten ist. Er hält den Begriff „Geschlecht“ (Zusammenfassung Seite 147, 4. Spiegelstrich) für entbehrlich, da es aus seiner Sicht hier keine Benachteiligungen im Vereinssport gibt. Er stellt positiv heraus, dass beim Thema „nichtorganisierter Sport“ auch die Schaffung einer entsprechenden Infrastruktur gefordert wird. In diesem Zusammenhang stellt RM Breite unter Hinweis auf heute noch zu behandelnde Vorlagen positiv heraus, dass das Sportamt u.a. hierfür bereits in verstärktem Maße bestehende Förderprogramme nutzt. RM Dr. Schoser dankt Herrn Prof. Dr. Kähler für die detaillierte Ausarbeitung. Die CDU-Fraktion sieht das Gutachten als Auftakt für die künftig einzuleitenden Prozesse mit entsprechender Prioritätensetzung. Er stellt positiv heraus, dass die intensivere Zusammenarbeit der Sportverwaltung mit den an der Sport- und Stadtentwicklung beteiligten Akteuren bereits jetzt erkennbar ist und hält es für richtig, dass die Ausschüsse Umwelt und Grün sowie Stadtentwicklung an der Beratung beteiligt sind. Die Bitte von RM Dr. Schoser, auch den Ausschuss Soziales und Senioren und den Gesundheitsausschuss zu beteiligen, wird die Verwaltung aufgreifen. Herr Göbel dankt auch dem Autorenteam für das vorgelegte Gutachten. Im Zusammenhang mit den Ausführungen von RM Breite hält es Herr Göbel insbesondere für den öffentlichen Raum für angezeigt, den Begriff „Geschlecht“ beizubehalten (vorrangiges Sportangebot für Mädchen, z.B. auf Bolzplätzen). Er sieht das Gutachten auch als Empfehlung für die Sportpolitik, bittet aber um Information seitens der Verwaltung, ob relevante Teile des Gutachtens mit dem vorhandenen Personal bei der Sportverwaltung umgesetzt werden können. Herr Pfeifer erklärt, dass die anfängliche Skepsis in Sachen Sportentwicklungsplanung gewichen ist. Er dankt Sportpolitik, Frau Dr. Klein und Sportamt dafür, dass die Konzipierung einer Sportentwicklungsplanung überhaupt angestoßen wurde und die Sportselbstverwaltung kontinuierlich und intensiv in den Prozess eingebunden war. Vor diesem Hintergrund sind Stadtsportbund, Sportjugend und Vereine hoch motiviert, auch die weiteren Verfahrensschritte offensiv mitzugestalten. So wurden sogenannte Stützpunktvereine gegründet, die personell so aufgestellt sind, dass sie die anstehenden Projektumsetzungen unterstützen können. Abschließend dankt Herr Pfeifer Herrn Prof. Dr. Kähler für das vorgelegte Gutachten. Er stellt aber auch klar, dass die mit der Umsetzung des Sportentwicklungsplanes verbundenen zusätzlichen Aufgaben auch im Stadtsportbund mit dem vorhandenen Personal auf Dauer nicht zu leisten sind. Herr Seeck bittet um Information, in welcher Form die im Gutachten erwähnte Evaluierung angedacht ist. RM Thelen stellt die großartige interfraktionelle Zusammenarbeit, aber auch die intensive Kommunikation mit Prof. Dr. Kähler, Stadtsportbund und Sportamt, heraus. Es gilt jetzt, diese Dynamik mitzunehmen und die fünf Modellprojekte schnell umzusetzen.
Frau Dr. Klein dankt für die wertschätzende Diskussion und wird den Dank an alle Projektbeteiligten weitergeben. Sie bittet den Sportausschuss, den nun vorgelegten Rahmen für die Sportentwicklungsplanung zügig auf den Weg zu geben und hierfür auch in den noch folgenden Beratungsgremien zu werben. Die Zielsetzung, das Sportamt in ein Kompetenzzentrum für Bewegung und Sport umzuwandeln, setzt zwingend eine deutliche personelle Aufrüstung voraus. In einem ersten Schritt werden neben den bereits veranschlagten Sachmitteln drei zusätzliche Planstellen für das Sportamt über den Stellenplan 2020/2021 zur Umsetzung angemeldet. In Sachen Evaluierung wird das Sportamt über die Umsetzung der Modellprojekte und weiterer Maßnahmen regelmäßig im Ausschuss berichten. Einen ersten Evaluationsbericht zum Gesamtthema wird die Verwaltung in fünf Jahren vorlegen.
RM Kron dankt abschließend allen Projektverantwortlichen für die regelmäßige, offene und transparente Beteiligung der Institutionen, die für den Kölner Sport tätig sind und lässt über den vorgelegten Beschlussentwurf abstimmen:
Beschluss:
Der Rat der Stadt Köln
(1) nimmt das Gutachten zur Sportentwicklungsplanung der Stadt Köln gemäß Anlage 1 zur Kenntnis.
(2) erkennt das Gutachten als Handlungsleitfaden für die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen von Sport und Bewegung in der Kölner Stadtgesellschaft an.
(3) beauftragt die Verwaltung auf Basis des Gutachtens entsprechende Maßnahmen zu entwickeln und diese bei allen über die Geschäfte der laufenden Verwaltung hinausgehenden Maßnahmen den politischen Gremien unter Beachtung der bezirklichen Belange zur Entscheidung vorzulegen.
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig zugestimmt mit der Maßgabe, dass die Beratungsfolge um den Ausschuss Soziales und Senioren und den Gesundheitsausschuss ergänzt wird und die erneute Behandlung in der Sitzung des Sportausschusses am 28.03.2019 beibehalten wird, mit der Zielsetzung, die Beratungsergebnisse der übrigen Ausschüsse und Bezirksvertretungen vor finaler Beratung im Rat nochmals zu erörtern.